Ralph Zedler wurde 1970 in Trier geboren und studierte nach dem Abitur Musikwissenschaft, Pädagogik und Allgemeine Sprachwissenschaft (Linguistik) an der Universität zu Köln; dieses Studium schloss er 1995 mit einer vergleichenden Arbeit über das Liedschaffen von Robert Schumann und Carl Loewe mit der Magisterprüfung ab.
Von 1994 bis 1999 studierte er zudem noch als Pianist Liedgestaltung bei Prof. Jürgen Glauß an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln. Dort arbeitete er regelmäßig in den Gesangsklassen von Liselotte Hammes, Klesie Kelly, Ks. Kurt Moll und Ks. Edda Moser.
Im Februar 1999 absolvierte er an diesem Lehrinstitut die künstlerische Reifeprüfung mit Auszeichnung.
Vom Herbst 1999 bis zum Januar 2011 war Ralph Zedler am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin als Solo- und Ballettrepetitor engagiert und hat dort in 11 Spielzeiten 70 Produktionen aus allen Genres (Oper, Operette, Musical, Ballett, Lied und Chanson) einstudiert und künstlerisch betreut.
Seit 2011 arbeitet er in der freien Berliner Off-Szene, vor allem an der Hauptstadtoper, der kleinsten Oper Berlins, wo er u. a. Offenbachs „Ehemann vor der Tür“, Flotows „Witwe Grapin“, Wagners „Männerlist größer als Weiberlist oder: die glückliche Bärenfamilie“ und einen vllständigen Mozart/Da Ponte-Zyklus realisiert hat.
2013 erschien im Kölner Dohr-Verlag seine Monographie der amerikanischen Sopranistin Arleen Auger (1939-1993) und eine zusammen mit dem Geiger Volker Reinhold für die Plattenfirma MDG eingespielte CD mit Opernphantasien von Pablo de Sarasate. 2015 kam deren Fortsetzung auf den Markt.
Meisterkursen bei Norman Shetler, Tom Krause/Gustav Djubjobacka und Dalton Baldwin verdankt er weitere wichtige künstlerische Impulse.
Seine Konzerttätigkeit führte ihn mit prominenten SängerInnenpersönlichkeiten wie Agnes Giebel, Ulrich Hielscher, Jean van Ree und Ks. Edda Moser zusammen; mit letzterer absolvierte er eine Konzertreise von Venedig durch Griechenland bis in die Türkei.
1997 wirkt er als Pianist in Margarethe von Trottas erstem Fernsehfilm „Winterkind“ für den WDR mit.
Als Liedbegleiter bevorzugt er als Präsentationsform das „Gesprächskonzert“, in welchem er seine musikwissenschaftlichen Kenntnisse auf der Basis musikarchäologische Neugier mit dem musikalisch-pianistischen Interesse für die Materie „Kunstlied“ zusammenfließen lässt.
Auf diese Weise entstand schon eine illustre Reihe intensiver und informativer Gesprächskonzerte über Komponisten und Themen, die eine Herzensangelegenheit von Ralph Zedler darstellen:
- das vokale Kammermusikschaffen italienischer Opernkomponisten
(Gioachino Rossini, Gaetano Donizetti); - das Lied- und Balladenschaffen Carl Loewes;
- Franz Schubert und die griechische Antike;
- die Geschwisterbeziehung von Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy anhand ihrer Lieder und Briefe;
- Lieder des Ehepaars Robert und Clara Schumann;
- Lieder und Kammermusik von Friedrich von Flotow;
- Lieder skandinavischer Komponisten (Edvard Grieg, Jean Sibelius, Yrjö Kilpinen);
- das stilistisch aufregende Lied der Jahrhundertwende anhand der Vokalkompositionen von Erich Wolfgang Korngold, Franz Schreker, Alexander von Zemlinsky, Joseph Marx und Paul Juon;
- das Lied der zweiten Wiener Schule (Schönberg, Berg, Webern).
Gesprächskonzerte über die Operettenmeister Jacques Offenbach und Franz Léhar und zahlreiche Chansonabende – etwa mit Liedern von Georg Kreisler – belegen außerdem Ralph Zedlers Liebe zur leichten Muse.